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Die Kräuterhexe
Aus Kräutern hol ich
meine Kraft
und siede daraus einen Saft.
Mein Handwerk, das mir gut gelingt,
euch unter meinen Willen zwingt.
Der Mond, die Sterne sind mein Buch,
wie Taler auf dem schwarzen Tuch.
Und ihre Sprache unbeirrt,
sie zeigen mir, was kommen wird.
Und ich versteh der Tiere Sprache,
das Wort der Maus als wie vom Drache.
Mein Wappentier - ein Tier der Nacht,
die Käuzchen halten für mich Wacht.
Wollt Ihr mich finden, sucht im Wald
dort wo es dunkel ist und kalt.
Mein Häuschen steht auf einem Bein,
es ist nicht gross, doch es ist fein.
Ich kenne manche Zauberkraft,
die Gutes oder Böses schafft.
Potz Rattenschwanz und Blutgekleckse,
wir sind die großen Kräuterhexen.
(Räucherhexen - wahlweise) |
Der Herold
Voll Freude tue ich
Euch kund:
Die Hexen bleiben heut gesund!
Dass man sie mordete im Feuer
und folterte im Kirchgemäuer,
das war ein schwarzes Stück der Zeit
voll Willkür, Angst und Grausamkeit.
Heut zeigen uns die Hexenfrau'n
Von ihrer Kunst - Kommt, zuzuschau'n! |
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Der Henker
Ich, Henker, bin jetzt arbeitslos,
benutz mein Beil für Wurst und Kloss,
verschon' die schönen Hexennacken,
anstatt sie einfach zu zerhacken.
Hier sind sie, für euch anzuschau'n,
Ihr könnt auf ihre Kraft vertrau'n. |